„Bigger is better“ sagt man in Amerika. Und ein bißchen überrascht es daher schon, dass das größte Flugzeug der Welt nicht aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt. Die Rede ist von der Antonov AN 225. Diese wurde in den achtziger Jahren im Rahmen des sowjetischen Raumfahrtprogramms als Transportflugzeug für die Raumfähre Buran entwickelt. Vorbildgebend war dabei die amerikanische Boeing 747, die schon seit Ende der siebziger Jahre regelmäßig zum Rücktransport des amerikanischen Space Shuttle ins Kennedy Space Center in Florida eingesetzt wurde, wenn dieses aufgrund schlechter Witterung in Kalifornien oder New Mexiko landen musste. Doch das Timing der Antonov AN 225 war schlecht. Als der erste Prototyp im Juni 1989 erstmals auf der Pariser Luftfahrtschau vorgestellt wurde, war es nur noch eine Frage von Wochen bis zum Mauerfall und der darauffolgenden Implosion des Ostblocks. Als Relikt des Kalten Krieges blieb die Antonov AN 225 daher bis heute ein Einzelstück.
Um sich die Dimensionen der Antonov AN 225 anschaulich vor Augen zu führen, ist die Boeing 747 ein guter Vergleichsmaßstab: In seiner aktuellen Evolutionsstufe 8 hat der amerikanische Jet eine Spannweite von 69.5 m und eine Rumpflänge von 76.3 m. Mit seinen vier Triebwerken kommt er auf ein maximales Startgewicht von unglaublichen 447 Tonnen. Die Antonov überbietet alle diese Werte locker: Von Flügelspitze zu Flügelspitze messen ihre Tragflächen nicht weniger als 88 Metern. Dazu ist sie gute acht Meter länger als die 747. Regelrecht deklassiert wird der legendäre Jumbo Jet aber, wenn es um das maximale Startgewicht geht: Die gewaltige Schubkraft ihrer sechs Mantelstromtriebwerke würde ausreichen, um mit bis zu 640 Tonnen abzuheben – beinahe so viel wie ein halber Güterzug! Mit 1.200 Kubikmetern hat ihr Frachtraum das gleiche Volumen wie das Schwimmbad einer mittleren Kreisstadt.
Es ist daher kein Wunder, dass das einzige flugfähige Exemplar der AN 225 auch heute noch regelmäßig eingesetzt wird, wenn besonders schwere oder große Lasten zu transportieren sind. Sie kann direkt bei Antonov Airlines für Frachttransporte gechartert werden. Zuletzt hatten wir vor einigen Jahren von einem Besuch in Stuttgart berichtet, wo die Ladung des Megafrachters mit VOLK Zugmaschinen abgefertigt wurde. Vor kurzem nun stattete das Flugzeug – mittlerweile mit neuer, an die ukrainischen Nationalfarben angelehnter Bemalung – dem Flughafen Linz einen Besuch ab. Ebenso wie in Stuttgart, waren auch hier Zugmaschinen von VOLK bei der Entladung im Einsatz.
Neben der Antonov AN 225 wirken die Fracht-Zugmaschinen des Typs VOLK EFZ 30 NT ULR beinahe wie Spielzeuge – und doch leisten auch sie Großes: Mit einer gigantischen Batteriekapazität von 112 kWh (80 V/1.395 Ah) verfügen sie über eine nahezu unbegrenzte Reichweite und haben selbst dann noch Reserven, wenn der Einsatz, wie bei der Entladung der Antonov in Linz, bis tief in die Nacht hinein andauert. Mit einer Antriebsleistung von bis zu 56 kW bewegen sie die im Cargogeschäft typischen Tonnagen spielend mit 30 km/h und werden somit eigentlich nur vom Tempolimit am Flughafen ausgebremst. Gerade im Frachtgeschäft, wo oft jede Sekunde zählt, ist der EFZ 30 NT ULR damit Garant für ein Höchstmaß an Produktivität. Mit seinem leisen und emissionsfreien Elektroantrieb hat er zudem auch in ergonomischer und ökologischer Hinsicht die Nase vorn.
Gerade in diesem Punkt hat sich die Welt seit der Vorstellung der Antonov AN 225 im Jahr 1989 weitergedreht. Nicht nur in der Frachtabfertigung, wo heute immer öfter umweltfreundliche Elektroschlepper eingesetzt werden, sondern vor allem auch im Flugzeugbau. Denn als die Antonov zwei Tage wieder abhob, blieb den zahlreichen Schaulustigen in Linz vor allem der ohrenbetäubende Lärm der Triebwerke und der von Rußpartikeln geschwärzten Abgasstrahl in Erinnerung. Sie ist eben auch in dieser Hinsicht ein Relikt aus längst vergangenen Tagen.
Nachtrag – Nun ist dieses stolze Flugzeug Geschichte. In einem Wartungshangar auf dem ukrainischen Flughafen Hostomel wurde es gleich in den ersten Kriegstagen bei einem russichen Angriff so stark beschädigt, dass ein Wiederaufbau illusorisch wäre. Wir werden es wohl niemals wiedersehen.
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